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Huawei Pura 80 Ultra Test

Getestet von Joscha am Bewertung: 79%
Vorteile
  • großer 1-Zoll-Hauptsensor mit variabler Blend
  • Dual-Telefoto-Kamera mit riesigem Sensor
  • insgesamt exzellente Fotoqualität
  • gutes Thermal-Management (kein Throttling)
  • gute Akkulaufzeit
  • schnelles Laden (100W Kabel, 80W Wireless)
  • einfache Nachrüstung von Google-Diensten
Nachteile
  • extrem hoher Preis
  • keine 5G-Unterstützung
  • nur Mittelklasse-Performance
  • kein Google Wallet (einfache Bezahlung!)
  • rutschige Glasrückseite
  • keine Unterstützung für PD PPS Laden
Springe zu:
CPUKirin 9020 - 2 x 2,5 GHz + 6 x 2,1 GHz + 4 x 1,6 GHz
RAM16 GB RAM
Speicher
GPUMaleoon 920
Display 2848 x 1276, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemEMUI - Android 12
Akkukapazität5170 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 50MP (dual) + 40MP (triple)
Frontkamera13 MP
USB-AnschlussUSB-C 3.0 (5GBit/s)
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 34, 38, 39, 40, 41
NFCJa
SIMDual - nano, eSIM
Gewicht234 g
Maße163 x 76 x 8,3 mm
Antutu (v10)1162094
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am18.11.2025

Huawei meldet sich mit dem Pura 80 Ultra zurück und setzt ein klares Statement, zumindest beim Preis. Mit einem Preis von 1.500€ ist das neue Flaggschiff sehr teuer. Seit dem Google-Bann ist Huawei auf dem europäischen Smartphone-Markt zwar kein Big Player mehr, doch das hält das Unternehmen nicht davon ab, weiterhin extrem spannende Technik zu präsentieren, besonders im Bereich Kamera.

Huawei Pura 80 Ultra Test 3

Und hier protzt das Pura 80 Ultra regelrecht: Eine 50MP 1-Zoll-Hauptkamera mit variabler Blende und einem beworbenen Dynamikumfang von 16 Blendenstufen trifft auf eine innovative umschaltbare Dual-Telefoto-Kamera, die sich einen riesigen 1/1.28-Zoll Sensor für eine 3,7-fache und 9,4-fache Vergrößerung teilt. Der größte Tele-Sensor, den wir jemals in einem Smartphone gesehen haben!

Huawei Pura 80 Ultra Test 13

Doch die Positionierung im Markt bleibt schwierig. Dem klaren Fokus auf Kamera-Leistung stehen handfeste Nachteile gegenüber: Ein Kirin 9020 Prozessor, der eher Mittelklasse-Niveau erreicht, die fehlende 5G-Unterstützung außerhalb Chinas und die nach wie vor fehlenden Google Mobile Services, auch wenn es hierfür mittlerweile gute Lösungen gibt.

Kann die revolutionäre Kameratechnik diese Einschränkungen im Alltag aufwiegen? Wir haben das Huawei Pura 80 Ultra ausführlich getestet.

Design und Verarbeitung

Huawei Pura 80 Ultra Test 5

Das Huawei Pura 80 Ultra will ein Hingucker sein und setzt auf ein polarisierendes, aber ansprechendes Design mit exquisiter Optik. Der Rahmen besteht aus satiniertem, farblich angepasstem Aluminium, das fein gebürstete Linien aufweist. Sowohl die Vorder- als auch die Rückseite nutzen gebogenes Glas, was dem Smartphone ein Premium-Gefühl verleiht und nahtlos in den Rahmen übergeht. Allerdings hat das glänzende Finish der Glasrückseite einen Nachteil: Das Gerät ist extrem rutschig, weshalb die Nutzung einer Hülle nahezu Pflicht ist. Mit 234 Gramm ist das Pura 80 Ultra zudem auffallend schwer. Zur Auswahl stehen die Farben „Golden Black“ und „Prestige Gold“, wobei letztere einen Farbton hat, der fast beige wirkt und Fingerabdrücke gut kaschiert.

Die Abmessungen betragen 163 x 76,1 x 8,3 Millimeter. Auf der Vorderseite kommt Crystal Armour Kunlun Glas der 2. Generation zum Einsatz, das im Testzeitraum kratzerfrei blieb und seine Aufgabe gut erfüllt. Erfreulich ist die IP68/IP69-Zertifizierung. Diese bietet nicht nur den üblichen Schutz gegen Staub und Untertauchen (bis zu 2m für 30min), sondern auch gegen Hochdruckwasserstrahlen. Nur für den Fall, dass jemand von euch mal sein Handy mit dem Dampfstrahler säubern wollte.

Wie es sich für ein Flaggschiff gehört, sind die Displayränder dünn. Die Frontkamera sitzt unauffällig in einer kleinen Punch-Hole. Ein dominierendes Designelement ist das riesige, dreieckige Kameragehäuse auf der Rückseite, das auch den LED-Blitz beherbergt. Das Modul macht das Smartphone spürbar kopflastig. Die Linsen selbst stehen gewaltige 8 Millimeter aus dem Gehäuse hervor. Damit ist das Handy an dieser Stelle doppelt so dick. Die mitgelieferte Hülle kaschiert dies jedoch halbwegs.

Huawei Pura 80 Ultra Test 10

Besonders ist auch der Fingerabdruckscanner. Dieser ist klassisch in den Powerbutton integriert und findet sich nicht unter dem Display, wie man es von Flagships gewöhnt ist. Er funktioniert in der Praxis aber sehr gut. Zudem steht auch Face-Unlock über die Frontkamera zur Verfügung.

Am unteren Rand finden sich der USB-C-Anschluss und der Dual-SIM-Einschub. Positiv ist, dass der Anschluss den USB-3-Standard (5Gbit/s) unterstützt und auch einen Display-Output mit Desktop-Modus ermöglicht. Insgesamt bietet das Pura 80 Ultra eine solide Verarbeitung, auch wenn das rutschige Finish und das hohe Gewicht im Alltag negativ auffallen.

Lieferumfang des Huawei Pura 80 Ultra

Der Lieferumfang des Huawei Pura 80 Ultra ist umfangreich. Neben einem USB-C-Kabel legt der Hersteller auch ein 100W-Netzteil bei. Besonders ist, dass dieses sowohl einen USB-A- als auch einen USB-C-Anschluss bietet.

Zudem ist auf dem Display ab Werk eine Schutzfolie aus Plastik angebracht. Auch gibt es eine farblich passende Schutzhülle mit Pura-Logos direkt im Paket. Einziger Wermutstropfen: Der universelle PowerDelivery-PPS-Standard wird nicht unterstützt. Somit ist man für die volle Ladegeschwindigkeit auf das mitgelieferte Netzteil angewiesen.

Display des Huawei Pura 80 Ultra

Das Huawei Pura 80 Ultra verfügt über ein 6,8 Zoll großes OLED-Display. Die Auflösung ist mit 2848 x 1276 Pixel hoch und sorgt für eine scharfe Darstellung. Bei der Bildwiederholrate wird eine dynamische Anpassung von 1-120Hz beworben, wie es für die LTPO-Technik üblich ist. Im Test waren jedoch nur die Stufen 60Hz, 90Hz und 120Hz abrufbar. Hier scheint die Software womöglich noch nicht final optimiert zu sein.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux
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2.400
2.700
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Die maximale Helligkeit des Panels erreicht 1.960 Lux. Das ist ein ausreichendes, aber kein beeindruckendes Ergebnis für diese Preisklasse, obwohl die Ablesbarkeit im Freien damit meist gegeben ist. Zur Reduzierung von Flimmern kommt eine PWM-Frequenz von 1.440Hz zum Einsatz.

Für das Streaming von Inhalten ist dank Widevine L1 die Wiedergabe in hoher Auflösung gesichert; HDR10 und HLG werden ebenfalls unterstützt. Erfreulicherweise ist das Always-On-Display vollumfänglich nutzbar und kann an die eigenen Wünsche angepasst werden.

Leistung

Beim Prozessor geht Huawei mit dem Pura 80 Ultra einen Sonderweg und verbaut den hauseigenen Kirin 9020. Eine Besonderheit ist das Fertigungsverfahren: Während die Konkurrenz bereits bei 3 Nanometer angekommen ist, wird dieser Chip von SMIC im 7-Nanometer-Verfahren hergestellt. Für die chinesische Chipherstellung mag dies ein Meilenstein sein. Aber wie sich zeigt, hinkt die Leistung der globalen Flaggschiff-Konkurrenz aber hinterher. Der Prozessor ist ein Octa-Core (1x 2,5GHz Taishan Big + 3x 2,15GHz Taishan Mid + 4x 1,53GHz Cortex-A510) und nutzt eine Maleoon 920 GPU.

Antutu (v10)
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600.000
900.000
1.200.000
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1.800.000
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2.400.000
2.700.000
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Geekbench Single (v6)
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1.200
1.600
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2.400
2.800
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3.600
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Geekbench Multi (v6)
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4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
14.000
16.000
18.000
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3D Mark (Wildlife Extreme)
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3.200
4.000
4.800
5.600
6.400
7.200
8.000

In der Praxis liefert das Pura 80 Ultra eine Performance, die wir in der Mittelklasse verorten. Für alltägliche Aufgaben genügt die Geschwindigkeit, solange ihr keine Nutzer mit höchsten Ansprüchen oder Gamer seid. Die System-Performance ist nicht mit anderen Flaggschiffen in dieser Preisklasse vergleichbar.

Immerhin hat Huawei das Thermal Management im Griff: Weder bei der CPU noch bei der GPU konnten wir nennenswertes Throttling feststellen. Der Chip bleibt also auch unter Last stabil. Hier schneidet das Huawei besser ab als beispielsweise Googles Pixel 10 Smartphones mit den Tensor G5 Chips, die eine ähnliche Leistung bieten, unter Last aber stark einbrechen.

Unterstützt wird das System von 16GB Arbeitsspeicher und 512GB internem Speicher. Beim Festspeicher gibt es eine positive Überraschung: Dieser erreicht hervorragende Geschwindigkeiten von 4,6GB/s im Lesen und 4,1GB/s im Schreiben. Das sind sehr gute Werte.

Schlussendlich ist die Leistung des Kirin 9020 zwar ein beeindruckender Schritt für die chinesische Halbleiterindustrie, für den Käufer eines so teuren Smartphones ist das jedoch nur ein kleiner Trost. Die Performance ist für den Alltag ausreichend, wird dem Flaggschiff-Anspruch jedoch nicht gerecht. Gestört hat mich das im Alltag allerdings nicht wirklich, wenn ich ehrlich bin.

System

Auf dem Huawei Pura 80 Ultra kommt EMUI 15 zum Einsatz, die internationale Version von HarmonyOS 5. Als Basis dient ein Android-12-Kern. Das System bietet diverse Funktionen wie eine verbesserte Anpassung des Sperrbildschirms, optimiertes Multitasking mittels Split Screen und Floating Window sowie neue Gestensteuerungen. Dazu gehören auch Gestensteuerung zum Scrollen oder für Screenshots, Large Folders, Cards (Widgets) und ein belegbarer Doppel-Tap auf den Power-Button.

Huawei installiert einige eigene Apps vor, darunter die Gallery, Petal Maps, Petal Search und den Huawei Browser. Die größte Besonderheit und zugleich Einschränkung sind die fehlenden Google Mobile Services (GMS). Zwar funktionieren Workarounds wie GBox oder microG für viele gängige Google-Apps wie Maps, YouTube oder Drive gut, ihr müsst aber mit Einschränkungen leben. Vereinzelte Apps, etwa ChatGPT, funktionieren gar nicht. Ebenso müsst ihr auf Google Wallet und Android QuickShare verzichten. Wir werden hier in den nächsten Wochen noch einen ausführlichen Guide zur Einrichtung veröffentlichen.

Sehr positiv ist jedenfalls, dass man durch MicroG inzwischen kinderleicht die Google Services und den Google Play Store nachrüsten kann. Wirklich vermisst habe ich hier nur die Bezahlfunktion über Google Wallet. Bezahlen kann man jedoch einfach mit dem Smartphone über die Curve App (zur Anleitung)

Kamera Huawei Pura 80 Ultra

Huawei Pura 80 Ultra Test 15

Seit dem Google-Bann ist Huawei in Europa zwar kein Big Player mehr, aber gerade bei der Kamera zeigt das Unternehmen, dass es weiterhin extrem spannende Technik bietet. Das Pura 80 Ultra ist hier keine Ausnahme. Die Highlights sind die neue 50MP 1-Zoll-Hauptkamera mit variabler Blende sowie die umschaltbare Dual-Tele-Kamera mit zwei Linsen, die sich einen riesigen 1/1,28-Zoll-Sensor teilen. Das dürfte unseres Wissens nach der größte Tele-Sensor sein, der jemals in einem Smartphone verbaut wurde!

Kamera-Setup:

  • Hauptkamera: 50MP, f/1,6-f/4,0 (variable Blende), 1,0-Zoll-Sensor (1,6µm-3,2µm), 23mm, Dual-Pixel PDAF, Laser AF, OIS
  • Ultraweitwinkel-Kamera: 40MP, f/2,2, 13mm, PDAF (Makro ab 2cm)
  • Zoom-Kamera (Tele 1): 50MP, 1/1,28-Zoll-Sensor (1,22µm-2,44µm), f/2,4, 83mm (3,7-fach), PDAF, OIS
  • Zoom-Kamera (Tele 2): (Gleicher Sensor), f/3,6, 212mm (9,4-fach), PDAF, OIS
  • Selfie-Kamera: 13MP, f/2,0, 21mm (Ultrawide), PDAF

Hauptkamera Tageslicht

Bei Tageslicht liefert die 1-Zoll-Hauptkamera erwartungsgemäß starke Ergebnisse. Die Farbwiedergabe ist, typisch für Huawei, sehr ausgewogen. Gesättigt, aber nie übertrieben. Der Dynamikumfang ist exzellent und die Schärfe ist ebenfalls sehr gut. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass die Details mitunter etwas künstlich nachbearbeitet wirken. Auch der Weißabgleich kann gelegentlich etwas danebenliegen. Trotz dieser kleinen Schwächen sind die Tageslichtaufnahmen insgesamt sehr gut und gehören zu den besten, die der Smartphone-Markt aktuell zu bieten hat.

Hauptkamera Nachtaufnahmen

Bei Nacht spielt der große Sensor seine Stärken aus. Das Pura 80 Ultra produziert sehr gute Low-Light-Fotos. Interessanterweise sind die Ergebnisse im Automatik-Modus fast identisch mit dem dedizierten Nacht-Modus. Ihr könnt also getrost bei der Automatik bleiben, außer bei extremer Dunkelheit. Die Details werden sehr gut und natürlich wiedergegeben, und der Dynamikumfang ist erneut exzellent. Auch die Farben sind ebenfalls gut, wobei der Weißabgleich, wie schon bei Tag, etwas anfällig für Abweichungen ist.

Ultraweitwinkel

Die 40-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera liefert bei Tag ebenfalls sehr gute Ergebnisse. Die Sättigung ist gut auf die Hauptkamera abgestimmt und der Dynamikumfang ist exzellent. Einzig der Weißabgleich ist auch hier gelegentlich unzuverlässig und bei weniger Licht mangelt es etwas an Details.

Bei Nacht ist die Leistung immer noch solide. Die Kamera liefert einen großen Dynamikumfang. Die Farben wirken zwar etwas übertrieben, aber dennoch ansprechend. Die Details sind allgemein gut, erreichen aber nicht das Niveau der besten Flagships.

Zoom-Aufnahmen

Die Dual-Telekamera ist definitiv das Highlight des Huawei Pura 80 Ultra. Die 3,7-fach-Stufe (83mm) liefert bei Tag gute Details, die allerdings etwas künstlicher als die Aufnahmen der Hauptkamera wirken. Der Dynamikumfang ist wiederum sehr gut. Zudem haben die Aufnahmen eine sehr angenehme Brennweite und eine geringe Tiefenschärfe, die man bei der Konkurrenz so nicht findet.

Bei 10-facher Vergrößerung sind die Ergebnisse gut, aber nicht umwerfend. Die Details erhalten durch die AI-Verarbeitung einen etwas künstlichen Look. Dennoch gelingen auch hier teilweise exzellente Aufnahmen, die wirklich beeindrucken.

Bei Nacht dreht das Teleobjektiv auf: Die 3,7-fach-Aufnahmen sind Spitzenklasse, mit exzellenten Details und hervorragender Dynamik. Selbst 7,4-facher Zoom ist noch akzeptabel, und 10-fach-Aufnahmen sind ebenfalls noch ansehnlich.

Portraits

Im Porträtmodus kann das Pura 80 Ultra glänzen. Bei 1x-Aufnahmen mit der Hauptkamera ist die Motiverkennung großartig. Selbst einzelne Haare werden noch abgebildet. Hauttöne und Gesichtsdetails sehen natürlich aus.

Traumhaft sind Porträts mit dem Teleobjektiv. Bereits der normale Fotomodus mit 3,7-fach Zoom liefert eine tolle Perspektive, exzellente Details und eine schöne natürliche Motivtrennung. Im Porträt-Modus (bei 5,6-fach) sind die Ergebnisse ebenfalls Spitzenklasse, mit sehr guten Details und ansprechendem Bokeh. In dieser Kategorie liefert das Pura 80 Ultra voll ab.

Selfie

Die 13-Megapixel-Frontkamera ist mit 21mm ungewöhnlich weitwinklig und verfügt über einen Autofokus. Die Ergebnisse sind gut, wenngleich nicht spitzenklasse. Die Farben sind schön, Hauttöne wirken lebensecht, die Details sind hervorragend und der Dynamikumfang ist großartig.

Videos

Das Huawei Pura 80 Ultra unterstützt Videoaufnahmen bis 4K bei 60fps auf allen Kameras, inklusive der Selfie-Kamera. Die Stabilisierung (EIS und OIS) ist permanent aktiv.

Ein fließender Wechsel zwischen den Linsen während der Aufnahme ist möglich. Das Teleobjektiv schaltet im Videomodus aber nicht zwischen 3,7-fach und 10-fach um. Die Bildqualität der Kameras auf der Rückseite ist sehr gut. Insbesondere die Hauptkamera und Zoom-Kamera überzeugen. Die Ultraweitwinkel-Kamera hat eine etwas schwächere Dynamik, ist aber ebenfalls in Ordnung. Schwächen zeigt das Huawei Pura 80 Ultra bei der Stabilisierung. Diese ist, wohl aufgrund des schwachen Chips, nicht auf einem Level mit anderen Flagships. Die Frontkamera liefert einen ansprechend großen Bildausschnitt und wird gut stabilisiert, es fehlt den Aufnahmen aber etwas an Schärfe. Während das Huawei Pura 80 Ultra bei Fotos überdurchschnittlich stark ist, sind die Videos eher durchschnittlich.

Zwischenfazit Kamera

Huawei beweist mit dem Pura 80 Ultra eindrucksvoll, dass man im Kamerabereich immer noch zur absoluten Spitze gehört. Die Fotoqualität ist durchweg hervorragend, angeführt von einer exzellenten Hauptkamera. Das innovative Dual-Telekamera-System liefert besonders bei 3,7-fach herausragende Ergebnisse, speziell bei Nacht und für Porträts. Ohne einen direkten Vergleich mit dem Oppo Find X8 Ultra und Vivo X200 Ultra ist die Einschätzung hier schwer, aber wir vermuten, dass das Huawei Pura 80 Ultra derzeit die besten Fotos auf dem Smartphone-Markt produziert. Auch die Videos sind gut, gehören aber nicht zur absoluten Spitzenklasse, da die Stabilisierung nicht so gewissenhaft arbeitet wie bei der Konkurrenz.

Konnektivität und Kommunikation

Huawei Pura 80 Ultra Test 18

Das Huawei Pura 80 Ultra ist ein Dual-SIM-Smartphone, das über einen Einschub an der Unterseite verfügt. eSIM-Unterstützung ist ebenfalls vorhanden. Für den mobilen Datenempfang werden zahlreiche 4G-Frequenzen unterstützt:

  • 4G: 1/2/3/4/5/6/7/8/9/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/34/38/39/40/41/42/66

Damit ist auch das in Deutschland wichtige LTE-Band 20 abgedeckt. Ein großes Manko in dieser Preisklasse ist jedoch die fehlende 5G-Unterstützung außerhalb Chinas. Im Alltag störte dies im Test zwar nicht, da der Empfang im 4G-Netz durchweg gut war, für ein Flaggschiff ist dies aber dennoch ein erheblicher Nachteil. Die Gesprächsqualität war im Test sehr gut. Funktionen wie VoLTE und VoWiFi werden ebenfalls unterstützt.

Bei den drahtlosen Standards stehen das aktuelle WiFi 7 und Bluetooth 5.2 bereit, wobei Letzteres einem etwas älteren Standard entspricht. An unterstützten Bluetooth-Codecs stehen SBC, AAC und LDAC zur Verfügung. Zur Standortbestimmung kommen GPS, AGPS, GLONASS, BeiDou, GALILEO, QZSS sowie NavIC zum Einsatz.

Das Huawei Pura 80 Ultra ist mit allen wichtigen Sensoren ausgestattet, darunter Helligkeits- und Näherungssensor, Beschleunigungssensor, Gyroskop, E-Kompass, Barometer, Hall-Sensor und ein seitlicher Fingerabdruck-Scanner im Power-Button. NFC für kontaktloses Bezahlen ist ebenfalls vorhanden, geht allerdings nicht mit Google Wallet. Wie gut die Zahlungen mit der virtuellen Curve-Kreditkarte funktioniert, werden wir noch genauer untersuchen. Ein Infrarot-Sender ermöglicht die Fernsteuerung von Geräten.

Für die Tonwiedergabe kommen Stereo-Lautsprecher in einem Hybrid-Setup zum Einsatz. Die Lautstärke ist sehr gut. Auch die Audioqualität überzeugt und liefert einen exzellenten, reichhaltigen und tiefen Klang.

Akkulaufzeit des Huawei Pura 80 Ultra

Das Huawei Pura 80 Ultra verfügt über einen 5.170mAh Akku. Die Kapazität liegt damit leicht unter dem Durchschnitt aktueller Flaggschiffe und es handelt sich hierbei offensichtlich noch nicht um einen modernen Silizium-Kohlenstoff-Akku.

Im Alltag erweist sich die Akkulaufzeit als gut. Bei normaler Nutzung sind zwei Tage Laufzeit durchaus drin. Ihr merkt allerdings deutlich, dass der Mittelklasse-Prozessor bei anspruchsvollen Aufgaben wie Gaming oder längeren Videoaufnahmen ins Schwitzen kommt. Der Akkuverbrauch steigt dann spürbar an, sodass die Laufzeit auf nur noch etwas mehr als einen Tag sinkt. Das spiegelt sich nicht wirklich in unserem PC-Mark Akkutest Ergebnis wieder:

Akkulaufzeit Einheit: Stunden
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5
10
15
20
25
30
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten
0
10
20
30
40
50
60
70
80

Beim Schnellladen setzt Huawei auf den eigenen 100W SuperCharge-Standard. Die Ladegeschwindigkeiten sind alltagstauglich: Nach 30 Minuten ist der Akku fast zu 80 Prozent gefüllt. Eine vollständige Ladung von 0 auf 100 Prozent dauert 50 Minuten. Wie bei Huawei üblich, wird der PowerDelivery-PPS-Standard nicht unterstützt, ihr seid also für die volle Geschwindigkeit auf das (mitgelieferte) SuperCharge-Netzteil angewiesen. Hier haben alle anderen Hersteller auf dem europäischen Markt mittlerweile eine breitere Kompatibilität.

Ebenfalls beeindruckend zeigt sich das Pura 80 Ultra beim kabellosen Laden, das mit extrem schnellen 80 Watt (Wireless SuperCharge) unterstützt wird. Das konnten wir mangels eines passenden Wireless-Chargers jedoch nicht testen. Hinzu kommt Reverse Wireless Charging mit 20 Watt kabellos und 18 Watt mit Kabel.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Der Test des Huawei Pure 80 Ultra war interessant, denn das Gerät hat einige Überraschungen parat. Wir können euch das Handy schweren Herzens jedoch nicht empfehlen, da bei einem Preis von über 1.000€ keine Einbußen mehr zu rechtfertigen sind. Und diese bringt das Huawei Pura 80 Ultra durch den fehlenden 5G-Empfang und den Mittelklasse-Chip mit. Inzwischen ist immerhin das „Google-Problem“ durch MicroG weitestgehend gelöst, wobei nur das fehlende Google Wallet im Test gestört hat.

Unabhängig von der Frage nach einer Kaufempfehlung zeigt der Test aber eines: Huawei fehlt auf dem europäischen Markt. Sucht ihr nach einem Gerät, das mit dieser Kamera-Qualität mithalten kann, werdet ihr nur bei den Import-Smartphones Vivo X200 Ultra (zum Test) oder Oppo Find X8 Ultra (zum Test) fündig. Hierzulande sind das Xiaomi 15 Ultra (zum Test) und das Google Pixel 10 Pro (zum Test) zu nennen, die jedoch beide nicht ganz an das Huawei Pura 80 Ultra heranreichen.


Gesamtwertung
79%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
80 %
Leistung und System
60 %
Kamera
95 %
Konnektivität
70 %
Akku
80 %

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