Fairphone 6 vorgestellt
Inhaltsverzeichnis
Nach längerer Zeit hat das Fairphone 5 mit dem Fairphone 6 einen Nachfolger bekommen. Dabei ist das Fairphone ein wenig anders als herkömmliche Smartphones. Das liegt weniger am Design, sondern mehr an der dahinterstehenden Vision. Das Fairphone 6 wird unter fairen Arbeitsbedingungen gefertigt und ist auf eine lange Nutzungsdauer ausgelegt. Es glänzt zudem durch Modularität und Reparierbarkeit.
Bei anderen Herstellern spielen viele dieser Aspekte nur eine untergeordnete Rolle, wobei Nachhaltigkeit und der bewusste Umgang mit Ressourcen immer stärker in den Fokus rücken. Unter diesen Gesichtspunkten sollte man vielleicht ganz auf ein Smartphone verzichten oder sich stets nach gebrauchten Geräten umsehen. Für Käufer, denen die vorgenannten Punkte wichtig sind und die ein Neugerät erwerben möchten, könnte dieses Smartphone eine passende Möglichkeit sein. Es ist allerdings mit 599€ kaum vergleichbar mit “normalen” Geräten auf dem Markt.
Design
Im Vergleich zum Vorgänger, dem Fairphone 5 (zum Test) sind die Abmessungen ein wenig geschrumpft. Evolution statt Revolution stand wohl auf der Agenda. Mit 156,5 x 73,3 x 9,6 Millimeter ist es kompakt und mit 193 Gramm relativ leicht. Dabei darf man nicht vergessen, dass durch die Reparierbarkeit und Modularität die Dicke ein wenig höher ist als bei konventionellen Smartphones. Trotzdem ist das Fairphone 6 nach IP55 eingestuft und hat auch diversere Falltests absolvieren müssen. Hier spielt sicherlich der verbaute Kunststoff eine Rolle, denn einen sichtbaren Metallrahmen oder eine Glasrückseite hat das Smartphone nicht. Nur die Vorderseite wird von Corning Gorilla Glass 7i geschützt. Der Hersteller vertraut seiner Konstruktion und unterstreicht dies mit einer fünfjährigen Garantie.
Mit drei verschiedenen Farben wird jeder glücklich, aber auch schon der Vorgänger hatte vier Farben zu bieten. Ansonsten befindet sich alles dort, wo man es erwartet. Der Fingerabdruckscanner ist im Power-Button integriert, und das Fairphone 6 hält eine kleine Überraschung parat. Auf der linken Seite ist ein gelber Schiebeschalter, welcher den Moment-Modus aktiviert. Der Bildschirm scheint von symmetrischen Rändern umgeben zu sein, wie groß diese ausfallen, müssten wir in einem Test klären.
Auf der Rückseite fallen die Schrauben auf, denn das Fairphone 6 ist teilweise modular aufgebaut. So lassen sich die Rückseiten gegen andere Varianten tauschen, aber auch ein Akkutausch ist problemlos möglich. Ähnliches kennen wir schon von den CMF-Phones.
Display des Fairphone 6
Mit 6,31 Zoll ist das Display des Fairphone 6 um 0,1 Zoll kleiner als das des Vorgängermodells. Daher wurde auch die Auflösung des OLED-Displays auf 2484 x 1116 Pixel verändert. Damit ergibt sich eine Pixeldichte von 431 Pixel pro Zoll. Die maximale Bildschirmwiederholungsfrequenz liegt bei 120 Hertz und anscheinend wird auch LTPO-Technik unterstützt. Die maximale Helligkeit gibt der Hersteller mit 1.400 Lux an, was für ein AMOLED-Display relativ wenig wäre. Immerhin werden PWM und DC-Dimming zum Schonen der Augen vom 10-Bit-Display unterstützt.
Leistung und System des Fairphone 6
Ein neues Modell bedeutet auch einen neuen Prozessor. Dieser trägt den Namen Snapdragon 7s Gen 3 und wird von Qualcomm gefertigt. Wir kennen den Prozessor bestens aus dem Xiaomi Redmi Note 14 Pro+ (zum Test), deshalb blende ich euch die Vergleichswerte im Benchmark ein ein.
Dieser Octa-Core hat ein 1+3+4 Design und wird im modernen 4 nm Verfahren gefertigt. 8 GB RAM sind immer an Bord, genauso wie Festspeicher mit 256 GB in moderner UFS 3.1 Form. Falls der Festspeicher zur Neige gehen sollte, opfert man einen SIM-Slot und nutzt eine microSD-Karte als Datengrab. Das Fairphone 6 unterstützt bis zu 2 TB, was auch in der Zukunft ausreichend sein sollte. Andere Versionen des Fairphone 6 sind nicht erhältlich.
Unspektakulär ist dann die Software mit Android 15, welche in der Stock-Variante verwendet wird. Keine Bloatware oder nervige Werbung soll das Nutzungserlebnis stören. Dank des Moment-Modus lässt sich das Digital Detox auf die Spitze treiben und man beschränkt sich freiwillig auf maximal fünf Apps. Auch ohne diesen Modus bietet Android 15 schon genügend Möglichkeiten, das Smartphone temporär stillzulegen. Fairphone verspricht, 7 Jahre lang Betriebssystem- und 8 Jahre Sicherheitsupdates für das Fairphone 6 bereitzustellen. Somit sollte Android 22 im Jahr 2032 möglich sein und es spricht für eine lange Nutzungsmöglichkeit des Smartphones. Mit Gemini hat eine neue AI-Funktion Einzug gehalten, die den Nutzer noch gezielter und besser im Alltag unterstützen soll. Zumindest in der Theorie.
Kamera
Insgesamt drei Kameras sind im Fairphone 6 verbaut. Dabei lesen sich die nackten Hardwaredaten nicht spektakulär. Aber ein Autofokus für die Frontkamera ist ungewöhnlich und lässt auf gute Aufnahmen hoffen.
- Hauptkamera: 50 Megapixel, Sony Lytia 700C, 1/1,56 Zoll, Autofokus, OIS, EIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 13 Megapixel, f/2.2, 1/3,06 Zoll
- Selfie-Kamera: 32 Megapixel, Samsung KD1, Autofokus
Videoaufnahmen sind mit 4k und 30 fps möglich. Den Sony Lytia 700C hatten wir bereits aus dem Motorola Edge 50 Neo im Test.
Konnektivität und Akku
Das Fairphone 6 unterstützt eine große Menge an 4G als auch 5G Bänder. Für Menschen, die beruflich oder auch privat häufig unterwegs sind, ist das perfekt.
- 4G/LTE: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/14/17/18/19/20/21/25/26/28/29/30/32/38/39/40/41/42/48 /66/71/75
- 5G: n1/2/3/5/7/8/12/14/20/25/26/28/30/38/40/41/66/71/75/76/77/78/79
Dual-SIM wird mittels zwei physischer Karten ermöglicht, aber auch eSIM wird vom Smartphone unterstützt. Natürlich ist WiFi 6 und Bluetooth 5.4 mit verbaut, sogar mit mehreren Antennen für besseren Empfang. NFC darf nicht fehlen, genauso wie folgende Sensoren.
- Näherungssensor
- Helligkeitssensor
- Beschleunigungssensor
- Gyroskop
- Kompass
- Barometer
Das Dual-Band-GNSS rundet die Konnektivität ab und unterstützt GPS, GLONASS, Galileo, Beidou, QZSS. Nicht zu vergessen, der USB-C 2.0-Anschluss (kein Display-Output) und die Stereolautsprecher. Ein kleineres Gehäuse bedeutet nicht unbedingt einen kleineren Akku, und das Fairphone 6 ist mit jetzt 4415 mAh passabel aufgestellt. Auf ein Ladegerät verzichtet der Hersteller im Lieferumfang und führt damit den Nachhaltigkeitsgedanken konsequent fort. Die Ladeleistung von maximal 30 Watt stellt kein modernes Ladegerät vor Probleme. Nicht zu vergessen, der Akku des Fairphone 6 ist relativ unkompliziert austauschbar. Kabelloses Laden nach dem Qi-Standard wird nicht unterstützt.
Unsere Einschätzung zum Fairphone 6
Bemisst man das Fairphone 6 nach konventionellen Regeln, sieht man nur ein überteuertes Mittelklassesmartphone, welches der Konkurrenz unterlegen ist. Schon für die Hälfte des Preises erhält man ein vergleichbares Motorola Edge 50 Neo oder ein gleichstarkes Xiaomi Redmi Note 14 Pro+. Möchte man allerdings ein nachhaltiges Smartphone kaufen, mit einer langen Nutzungsdauer, dann könnte das Fairphone 6 eine nachvollziehbare Option sein. Immerhin lassen dich Komponenten, wie der Akku, problemlos und einfach tauschen. Das ändert allerdings nichts am Arbeitsspeicher und der CPU, denn ob 8 GB RAM 2032 noch ausreichend sein dürften, darf bezweifelt werden. So bleibt das Fairphone 6 ein Smartphone für einen Nischenmarkt. Das Smartphone ist im Webshop des Herstellers erhältlich und wird sicherlich bald den Weg in den Einzelhandel finden.
Sollte das Interesse an einem Test des Fairphone 6 bestehen, hinterlasst uns gerne einen Kommentar.
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Test brautchs nicht unbedingt. Testet ihr noch das Nubia Flip 2?
Servus, zumindest jetzt nicht direkt geplant, aber kann durchaus sein.
Beste Grüße
Jonas